Beispiele zur Arbeit der Interkulturellen Koordinatoren/-innen an ihren Schulen

In der Stadtteilschule Mümmelmannsberg (KESS 1) wird die ausgebildete Interkulturelle Koordination in zentrale Schulentwicklungsprozesse einbezogen. Als Mitglied der Steuergruppe achtet sie darauf, dass alle geplanten Maßnahmen an Schüler/-innen und Eltern mit Migrationshintergrund anschlussfähig sind und Barrieren abgebaut werden. Sie wird bei der Planung außerschulischer Kooperationen einbezogen, berichtet auf der Jahreskonferenz und berät die Schulleitung in Fragen der interkulturellen Öffnung. Zudem betreut sie Arbeitsgruppen zum interreligiösen Dialog und zur Elternarbeit.


Die Grundschule Mümmelmannsberg signalisiert ihren Schülern/-innen und Eltern auf vielfache Weise, dass sie deren Herkunft und Biografie wertschätzt. Auf einer großen Karte in der Pausenhalle sind die gesamten Sprachkompetenzen der vielfältigen Schülerschaft ansprechend dargestellt. Die Schulbibliothek ist um interkulturelle Schulbücher erweitert und der Schulplaner, ein Heft für die Lernplanung der Schüler/-innen, enthält neben den Terminen der Schule auch die Feiertage der großen Weltreligionen. Bei Schülern/-innen und Eltern mit Migrationshintergrund führten diese Maßnahmen zu sehr positiven Reaktionen. Ihre Motivation, sich für die Schule zu engagieren, wurde gesteigert, ihr Interesse aneinander wuchs.

 

Die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule hat mit finanzieller Förderung und fachlicher Unterstützung der Interkulturellen Koordination ein Mentorenprojekt eingerichtet. Um die kulturell und sozial heterogene Schülerschaft der inklusiven Stadtteilschule zu stärken, beraten Oberstufenschüler/-innen zweimal die Woche 8.- und 9.-Klässler, die sich für die Oberstufe qualifizieren möchten. Sie erhalten ein Vorbereitungstraining und werden in ihrer Mentorentätigkeit durch außerschulische Partner begleitet. Der Kompetenzzuwachs fließt in die berufliche Orientierung ein, die Zertifikate werden Bewerbungsschreiben beigefügt.


Das H 16 Wirtschaftsgymnasium St. Pauli hat Migration zum Thema gemacht und damit die Lebensgeschichten von Schüler/-innen, die oftmals verborgen bleiben, sichtbar gemacht und sich auf adäquate und nachhaltige Weise im Stadtteil verankert. Schüler/-innen beschäftigten sich mit Migrationsgeschichten von Familienmitgliedern, Freunden, Nachbarn oder Geschäftsleuten aus dem Viertel  und veröffentlichten sie in einem Buch. Dies war der Ausgangspunkt für einen Türkei-Austausch und einer Rathausveranstaltung zu deutsch-türkischen Beziehungen (mit Edzard Reuter, / Frank-Walter Steinmeier u. a.). Die Veröffentlichungen und Veranstaltungen brachten innovative Impulse für den Deutsch-, Politik- und Geschichtsunterricht, motivierten die Schüler/-innen, die sich verstanden und gesehen fühlten und trugen so zu deren Lernleistungen bei.

IKO-Flyer 2018-2020